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16.10.2014

Papst Franziskus: „Wir haben neue Götzen geschaffen“


Die Finanzkrise, die wir durchmachen, lässt uns vergessen, dass an ihrem Ursprung eine anthropologische Krise steht: die Leugnung des Vorranges des Menschen!
Wir haben neue Götzen geschaffen. Die Anbetung des antiken Goldenen Kalbs hat eine neue und erbarmungslose Form gefunden im Fetischismus des Geldes und in der Diktatur einer Wirtschaft ohne Gesicht und ohne ein wirkliches menschliches Ziel.
Während die Einkommen einiger weniger exponentiell steigen, sind die der Mehrheit immer weiter entfernt vom Wohlstand dieser glücklichen Minderheit. Dieses Ungleichgewicht geht auf Ideologien zurück, die die absolute Autonomie der Märkte und die Finanzspekulation verteidigen. Darum bestreiten sie das Kontrollrecht der Staaten, die beauftragt sind, über den Schutz des Gemeinwohls zu wachen.
Es entsteht eine neue, unsichtbare, manchmal virtuelle Tyrannei, die einseitig und unerbittlich ihre Gesetze und ihre Regeln aufzwingt.“

Aus: Apostolisches Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus, 24. November 2013