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Kleinwasserkraftwerk am Teisenberg Hochbehälter

Datum: 07.11.2011


In den 50er Jahren erschloss die Gemeinde Inzell Quellen am Teisenberg und baute einen Hochbehälter von 300m³. Die Anlage diente lange Zeit der Gemeinde Inzell als Wasserversorgung. Seitdem die Wasserversorgung aus dem Wildenmoos erfolgt, dient der Hochbehälter nur noch als Pufferspeicher. Im Jahre 2000 erstellte die Technische Universität München ein Gutachten über die Nutzung des Quellwassers für elektrische Stromgewinnung und stellte die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme fest. Von der Gemeinde Inzell wurde daraufhin ein Fachingenieur mit der Planung des Kleinwasserkraftwerks am Hochbehälter beauftragt. Die Planungen wurden bis zum Bauantrag im Jahre 2002 vorangetrieben. Das Projekt wurde dann aber nach genauer Überprüfung der gesamten Kosten wegen fehlender Wirtschaftlichkeit wieder eingestellt.

Die Klimawerkler hatten sich 2011 zur Aufgabe gestellt das Projekt wieder auf ihre Wirtschaftlichkeit und Realisierungsmöglichkeit aus heutiger Sicht neu zu überprüfen. Sie kamen zum Ergebnis, das das Kleinkraftwerk ist bei optimaler Planung, kostenbewusster Ausführung und keinen gravierenden Schwankung der Quelle wirtschaftlich zu betreiben wäre. Die Fallhöhe von ca. 60 m und eine damals gemessene durchschnittliche Quellenleistung von ca. 15 Liter/sec ergibt eine Turbinenleistung von ca. 10 kW, was eine Stromerzeugung von ca. 50.000 kWh pro Jahr ergibt.

Nach einem Gespräch mit der Gemeinde, dem Besitzer des Hochbehälters, und der Stromversorgung Inzell, als örtliche Stromversorgungs-Genossenschaft mit den Fachkenntnissen, so ein Kleinkraftwerk zu bauen und zu betreiben, hat man die konkreten Planungen wieder aufgenommen. Durch Messungen wurde ermittelt, ob die vor über 10 Jahren gemessene Quellenleistung übers Jahr gesehen, auch heute noch aktuell ist. Durch Begehungen vor Ort mit den zuständigen Firmen und Behörden wurden die konkreten Rahmenbedingungen und Auflagen abgeklärt. So darf z. Bsp. nicht das ganze Wasser der Quelle zur Stromgewinnung verwendetet werden, denn es muss immer eine bestimmte Restwassermenge im Graben sicher gestellt sein. Dies hatte eine Reduzierung der Generatorleistung zu folge, was natürlich auch zu einer Reduzierung der geplanten Stromerzeugung führte. Nach Abwägung aller möglichen Risiken und des zu erwartenden Ertrags durch die Stromeinspeisung kam die Inzeller Stromversorgungs-Genossenschaft 2014 zum Entschluss, dass sich die Investition nicht rechnet und deshalb das Projekt nicht realisiert wird.
Hans Huber