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21.05.2014

Garten „unkrautfrei“


Garten „unkrautfrei“
Das liebe „Unkraut“ bringt so manchen Gartenbesitzer auf die Palme: Ampfer in Rasen und zwischen Betonsteinplatten, immer wieder Gras im Kiesweg – und zwischen den Sträuchern der Giersch!

Wer zum Einsatz chemischer Mittel auf Wegen, Wegrändern, Garagenzufahrten etc. greift, reguliert kurzfristig diesen Wildwuchs. Er holt sich allerdings auch viele Risiken in den eigenen Garten.

Über 500 Tonnen Pestizide („Unkrautvernichtungsmittel“) werden in Deutschland pro Jahr in privaten Gärten verteilt.
Mit dabei sind Mittel, die für Lebewesen durchaus gefährlich sind. Es mehren sich z. B. die Hinweise, dass das Mittel Glyphosat (Hauptwirkstoff von Roundup-Produkten und anderen) und seine Abbauprodukte auch Risiken für die menschliche Gesundheit mit sich bringen.

Ist Glyphosat gesundheitsschädlich?
Herstellerfirmen und Zulassungsbehörden sagen „nein“, eine Vielzahl unabhängiger Studien zeigt: „ja“.
Glyphosat gelangt demnach ins Grund- und Oberflächenwasser. Es beeinflusst das Bodenleben: Mikroorganismen, die für die Funktion unserer „Lebensgrundlage Boden“ unentbehrlich sind. Es stört die Embryonalentwicklung – sowohl bei Tieren als auch bei Menschen. Glyphosathaltige Herbizide (Pflanzen“schutz“mittel) schädigen das Hormonsystem. sie stören die Bildung und Funktion der Sexualhormone. Laut einer schwedischen Studie steht Glyphosat im Verdacht, bestimmte Krebserkrankungen zu fördern. In Gebieten in Südamerika, in denen auf riesigen Flächen Soja (auch für den Export nach Europa) angebaut und deshalb Unmengen an Glyphosat ausgebracht wird, häufen sich stark Fälle von Fehlgeburten, Missbildungen von Neugeborenen und erhöhte Krebsraten.

Glyphosat im menschlichen Urin
Auch in der deutschen Landwirtschaft wird Glyphosat versprüht. Und das immer mehr. Beispielsweise bei der Spritzung von Getreide, z. T. mehrmals im Jahr. So kommt es auch in den Nahrungskreislauf.

Einer Studie der Uni Leipzig zufolge wurden bei Untersuchungen in menschlichen Urinproben Glyphosat entdeckt – in fast allen Proben! (www.süddeutsche.de vom 9. Juli 2012) Besonders brisant dabei ist, dass nicht Landwirte untersucht wurden, sondern Personen, die nicht beruflich mit Unkrautvernichtungsmitteln in Berührung kommen, sondern diese vermutlich über die verzehrte Nahrung aufgenommen haben. Interessant ist die Überlegung (die jeder einmal für sich selber anstellen mag) mit welchen Nahrungsmitteln Glyphosat aufgenommen wird. Ebenso nachdenklich macht die Frage, was dieses Glyphosat so im Körper stellt – bis es dann im Urin schwimmt…

Was können wir tun?
- Selbst keinesfalls glyphosathaltige Spritzmittel im eigenen Garten einsetzen (Namen wie „…unkrautfrei“ deuten oft auf Glyphosat hin – Liste unter www.bvl.bund.de).
- Gemüse und Obst aus dem eigenen giftfreien Garten /aus eigener Produktion wert-schätzen (nicht mit Ware zu Discounterpreisen vergleichen!)
- Möglichst vieles aus kontrolliert biologischem Anbau kaufen - oder zumindest konventionelle Lebensmittel mit „ohne Gentechnik“-Label (z. B. Berchtesgadener Land Milchprodukte).